Thema Heute: He’s got the whole World, in his Hands - Ottmar, der neue Boss des dt. Fußballs


Dunkle Wolken über Deutschland. Eine Nation sitzt vor den TV- Geräten und muss mit ansehen wie sich die elf besten Fußballer Deutschlands, von einer Tschechischen B-Elf umbringen lassen.
Als der Englische Schiedsrichter endlich das Spiel abpfeift, ist Europa erleichtert.
Die Deutschen sind nicht mehr dabei.
Das soziale Leben im Land der Hooligans und Alkoholiker, steht kurz vor dem Zusammenbruch.
Im Rheinland saufen die Menschen nicht mehr in der Kneipe, sondern in den Trinkhallen. Auf der Reeperbahn wird Zerstörung öffentlichen Eigentums betrieben, und etliche von harten Burschen weinen sich hemmungslos die Seele aus dem Leib.

Die Nacht des Ausscheidens wird in die Geschichte eingehen. Genauso wie es schon bei so vielen Turnieren in der Vergangenheit war. Das Jahr 1994 war schon hart, aber 1998 oder 2000 sind ja schon Normalität.
Wie kann eigentlich eine Nation voller Fußballer annehmen, dass sich innerhalb von zehn Jahren (seit 1994), alles ändern könne im deutschen Fußball. Ok ok, 1996 sind WIR Europameister geworden und bei der WM 2002 gar Vizeweltmeister.
Die Frage, warum aber die ganze Welt, und auch WIR, wissen das wir seit 1974 nicht mehr den besten Fußball der Welt spielen, darf an dieser Stelle mal erlaubt sein.
Die Diskussion ist ermüdend.

„Haben wir eigentlich keine Nachwuchsspieler?“ -„Wo sind eigentlich alle deutsche Tugenden hin?“ –„Warum, um Himmels Willen, sind unsere Spieler nicht in der Lage einen drei Meter Pass zu spielen?“

Das sind die Fragen, welche die Republik im Moment am meisten interessieren. Die Aussagen der Verantwortlichen sind meistens so einfach, das jeder Dummbeutel, der ein wenig Ahnung von der Materie hat, gleichermaßen der Präsident oder Trainer des DFB sein könnte:
„Wir setzen alles daran, in den nächsten Jahren eine schlagfertige Truppe zusammenzustellen. Dabei wollen wir auf jeden Fall auf die Jugend setzen. Aber wir werden keine Mannschaft nur mit jungen Spielern haben, da die Mischung, zwischen jung und alt, das wichtige ist.“... Ach so.
Da haben die Herren ja die Möglichkeit auf ein riesengroßes Kontingent an Fußballern zurück zu greifen.
Denn dem Deutschen Fußballbund, stehen mehr als sechs Millionen Mitglieder zur Verfügung, um mal wieder ein wenig „zocken-auf hohem-Niveau“ zu betreiben.

Fassen wir mal eben kurz zusammen:
Sechs Millionen Fußballspieler und unsere ausgebildeten Fußballlehrer sind nicht in der Lage, daraus ein Nationalteam zu formen.
Warum eigentlich nicht???
Hat der DFB etwa kein Geld, um unsere Jugend ausreichend auszubilden?
Wohl kaum...

Der designierte Retter, nach dem Rücktritt vom Retter Völler, soll jetzt Ottmar Hitzfeld sein.
Der wohl erfolgsreichste Trainer, in diesem unseren Lande, ist jetzt vom allseits beliebten Präsidenten des DFB dazu auserkoren worden, unseren besten Spielern den Weg zum Erfolg zu zeigen.
Natürlich kostet das auch ein wenig... vier Millionen € per Annum ( ausgeschrieben: 4.000.000 €).
Doch was kann denn ein Ottmar Hitzfeld mehr als ein Rudi Völler, Christoph Daum, Franz Beckenbauer, Berti Vogts, Erich Ribbeck, Helmut Schön usw..
Kann mir das mal bitte jemand erklären?

Es gäbe Hunderte von Gründen, warum der Fußball bei uns kurz vor der Internationalen Isolation steht.
Sie alle aufzählen währe Wahnsinn.

Es ist stark zu bezweifeln, das nur ein Mann dieses Dilemma beseitigen könnte. Nur die Gesamtheit des Systems des DFB, also vom Präsidenten bis zu F-Jugend Trainer, währe dazu in der Lage.
Doch die Meisten der Herren sind dabei in Selbstherrlichkeit zu zerfließen. Von oben bis nach unten.
Was zählt, ist der Erfolg.

Wenn eine E-Jugend von einem Spiel nach Hause kommt, wird nicht gefragt ob die Mannschaft guten Fußball gespielt hat und so aussieht ,das die Jungs sich weiterentwickeln, sondern wie das Spiel denn endete.
So werden die Leute, die dafür sorgen das unsere Kinder das Fußballspielen lernen, unter den Druck gesetzt den nur Profis verspüren. Der Druck wird weitergegeben an die Kinder und diese verlieren entweder die Lust am Fußball, oder sie erlernen nie wie man einen Ball hochhält. Wie auch, wenn sie nach einem verlorenem Spiel erst mal zehn Runden um den Platz laufen müssen.

Wir sind ein Erfolgverwöhntes Volk und nicht in der Position auf ein wenig Glamour zu verzichten um eine neue Generation von Helden zu „züchten“. Der Sieg über die Welt muss schon 2006 her. und wenn Ottmar nicht Victoria dem Volke gibt, so gibt es ja noch Felix Magath.

Machen wir uns nichts vor... die Fetten Jahre sind vorbei.
Wenn die Fans noch mal das Glück haben und der Deutsche Fußball noch mal eine goldene Generation hat, so möge sich der geistige Dünnschiss dieser Seiten in Luft auflösen.

In diesem Sinne,
euer
UDO LATTEK