Thema heute: Jetzt also Argentinien...?


Eine ganze Nation ist voller Stolz. Eine Welt wundert sich. Schwarz, Rot und Gold regiert die Straße. Vorurteile? Pah…
Fußball Weltmeister, es gibt nur einen, Deutschland heißt er. Und wenn nicht, dann ist es auch nicht schlimm.

Vor der Weltmeisterschaft dachte keiner daran, dass die Deutsche Mannschaft überhaupt eine Chance auf den Titel habe. Zu viele Spiele wurden in der Vergangenheit vergeigt, zu oft hat sich der Bundestrainer kauzig gegeben. Doch nach drei Spielen ohne Gegentor, mit diesen Fans im Rücken und einer Bundeskanzlerin, kann doch eigentlich nichts mehr schief gehen. Wenn man durch die Strassen Berlins geht sieht man Deutschlandfahnen und Trikots der Nationalmannschaft. Deutschland, vor allem unsere Nationalelf, ist wieder in. Die Menschen hoffen nicht nur, nein, sie wissen. Während vor dem Turnier, die Fans auf gute Vorrundenergebnisse hofften, jedes Spiel genossen werden sollte, gibt es jetzt nur noch ein Ziel: den Titel.


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Und weltweit wächst die Angst vor „Klinsmann-Truppe“.
Nach dem Spiel gegen die Schweden ist die Presse voller Lobgesang ob der neuen Schlagkraft einer Mannschaft, die von den Experten schon vor dem Eröffnungsspiel schon aus dem Turnier gebrabbelt wurde:
„Die Mannschaft hat nach dem Sieg über Schweden den Weltmeistertitel in Sicht“, so „De Telegraaf“ in Holland. Und „The Telegraph“ in England sieht gar „Michael Ballack, der als Kapitän den Pokal des Weltmeisters in die Luft stemmt".
Von Rekordweltmeister Brasilien ist nicht mehr die Rede. Argentinien? Thorsten Frings: „Wir sind einfach stärker“.
Neues Selbstbewusstsein, Euphorie, oder doch Größenwahn? Wenn schon in Argentinien in der Zeitung steht, das Deutschland ein „Koloss“ sei, ist klar, das Klose und Poldi auch in Südamerika Angst und Schrecken verbreiten.

Aber jetzt mal ehrlich, geht jetzt alle in euch und malt euch aus was am Freitag um 19:00 Uhr in uns vorgehen wird. Was wird es sein? Trauer und Wut oder Freude und ein grummelnder Bierbauch der nach mehr Hopfen schreit?
Jedoch ist es egal was passiert. Gewinnen können unsere Nationalelfen, verlieren aber auch. Wen Juckt es? Eines ist doch klar: nie waren wir unserer Mannschaft näher als heute. Nie war unsere Liebe zu unseren „Rumpelfüßen“ und „Bratwürsten“ größer. Und nie waren wir stolzer auf unser Land und auf uns selber.
Denn sogar in England weiß man nun, das wir Humor haben und feiern können. Leserbriefe, mit der Aufforderung an die Käseblätter, endlich mit verzerrten dem Bild der Deutschen aufzuräumen, welches sie über Jahre versuchten zu manifestieren, gehen aus der Britischen Bevölkerung an die Boulevardjournaille.
Die Forderung: „Keine Wehrmachtshelme mehr, nur noch gemeinsam feiernde Fans!“ Weg mit der FIFA und dem DFB. Zur Hölle mit BILD und RTL. Lasst uns dankbar dafür sein, dass unsere Mannschaft und wir der Welt gezeigt haben wer wir wirklich sind und den Freitag zu unserer Bühne machen. Keine Angst vor Argentinien.

Denn wir alle haben etwas gewonnen, was uns abhanden gekommen war: unseren Stolz. Und das hat nichts mit Patriotismus oder gar Nationalismus zu tun. Wir sind eine neue Generation von Deutschen, die frei von Vorurteilen lebt.

Auch wenn das keiner hören will: diese WM war unsere Chance, und wir alle haben sie genutzt. WIR sind wieder wer. Was wurde über diesen dämlichen „Du bist Deutschland Werbespot“ gelacht? Jetzt verdrückt manch einer schon Tränen, wenn er nur die Nationalhymne hört.

Egal wie das Spiel am Freitag ausgeht, lasst uns alle auf die Strasse gehen und zeigen was wir drauf haben. Und denjenigen, die eine Karte für das Spiel ergattern konnten, will ich auch noch eines mit auf den Weg geben: HAUT EUCH REIN.
Ich will euch neunzig, vielleicht auch 120 Minuten hören. Und wenn Kollege Klose in der Nachspielzeit zum Siegtreffer einnetzt, wird ein Beben die Erde erschüttern.

Denn 80 Millionen werden hochspringen, Klinsi auf der Trainerbank ausrastet und Netzer zum Delling sagen: „Sie haben ja doch Emotionen“.
Aber immer daran denken, das selbst wenn wir ausscheiden sollten, die Welt nicht unter geht.

Denn WIR sind Deutschland.