03/04 VFL Osnabrück – MSV Duisburg (2:2)

Saufen bis der Notarzt kommt


Lange musste die Fangemeinde des guten MSV warten, doch endlich stand mal wieder ne richtig geile Old-School-Auswärtsfahrt mit der guten alten Bundesbahn und ohne irgendwelche scheiß-verkackten Busse in denen sowieso immer nur das gleiche passiert auf dem Speiseplan!

Da das Spiel bei den Lila-Weißen Köppen ja günstigerweise auf den aufgrund der Angliederung Dunkeldeutschlands arbeitsfreien Freitag fiel, fanden sich also die ersten Verstörten um halb elf in der Bahnhofskneipe ein. Ersma ganz gepflegt ein paar Pilsken verhaftet und dann die Spacken verjagt, die sich irgendwie in den Kopf gesetzt hatten mit uns zusammen zu fahren. Vollidioten!
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Nach diesem sehr erquickenden Frühstück gings dann um 12 Uhr in den Zug, in dem (scheinbar extra für uns) ein gemütlicher Samba-Wagen zur Verfügung gestellt worden war. Die anfänglichen Versuche des Barkeepers uns zum gehen zu bewegen wurden im Keim erstickt und die ersten Kurzen sowie ein paar leckere Bierchen machten die Runde. Dies schien vor allem Hugo Bremse (Anm. d. Red.: Name geändert, richtiger Name der Redaktion bekannt! Kann auf Anfrage auch bekannt gegeben werden) sehr gut zu schmecken, was ihn ohne lange nachzudenken dazu brachte ein kleines Whisky-Cola-Gelage mit dem Bilker und dem diesmal nicht kotzenden Mülheimer im oberen Teil des Zuges zu veranstalten! Nach Eliminierung besagter Flasche kam Kollege Hugo nach einiger Zeit auch mit sichtlich verbesserter Stimmung wieder in dem Sambawagen zurück, in dem der Rest der Kaputten mittlerweile mit einem sehr eigenartigen sekttrinkenden Pärchen und dem sehr ominösen Kegelclub ‚Kugelhagel 98’ am feiern war.

In Münster endete dann leider unser Zug und man begab sich in die Stadt um die 40 min. Aufenthalt in der Kneipe oder mit der Suche nach neuem Schnaps totzuschlagen. War bei allen eigentlich auch kein Problem, allein Kollege Hugo schien nich ganz zu checken was passierte, und so rief er hörbar verstört bei den anderen Fanatikern an, um den Weg zum Stadion zu erfragen! Nachdem wir ihm klargemacht hatten dass wir noch lange nicht in Osnabrück sind und ihn davon abgehalten hatten vor die fälschlicherweise für eine Toilette gehaltenen Schließfächer zu pissen kam er dann auch endlich eine min. vor Abfahrt des Zuges laut grölend wieder auf dem Bahnsteig an. Die Gemeinschaftsfahrkarte war er dann auf jeden Fall los!

Hugo legte sich dann im Zug ersma ne gepflegte Runde aufs Ohr und der Rest machte sich daran den verbliebenen Alkohol wegzuhauen. Nach ner ziemlich kurzen Fahrt kamen wir dann gegen 15 Uhr in Osnabrück an und wollten uns auf den Weg in irgendne Kneipe machen, das scheiterte aber daran dass besagter Vollbesofski sich auf eine Bank fallen ließ und jegliche Muskelgruppen ihren Dienst versagten. Kaffee, Wasser, noch nichtmal Bier brachten den wieder auf die Beine. Nachdem wir mit den verbliebenen 10 Mann versucht hatten, ihn Richtung Kneipe zu tragen brach der Kollege dann dreihundert Meter hinterm Bahnhof wieder zusammen.

Nach endlosen Diskussionen ob der gute Mann jetzt in ein Hotel oder ins Krankenhaus oder mit dem Kopf in den dreieckigen Brunnen vor dem Bahnhof müsse, in dem genau eine Scheiß Ente wasweißichnichwarum Ihre Party feierte verfrachteten wir ihn dann mit einer 4-Mann-Wir-passen-auf-dass-der-nich-kotzt-Eskorte in ein Taxi und schickten Ihn zu der Kneipe, in der die anderen mittlerweile längst angekommen waren. Nachdem auch wir nach halbstündigem Fußmarsch endlich die Altstadt erreichten sahen wir schon von weitem dass nun wohl definitiv Schluß war, da der Kollege kotzend auf Boden lag und jetzt endgültig im Reich der Schäfchen weilte. Der gerufene Notarztwagen packte ihn ohne Widerrede ein und brachte ihn ins Spital.

In der Schenke angekommen nahmen wir dann ersma ein paar Bierchen und Osnabrücker Spezialitäten zu uns und erfreuten uns daran, dass der Bilker und Kollege Seidel sich in anbaggern und bepöbeln gegenseitig übertrafen. Das blonde angebaggerte Mädel gab dann im Endeffekt dem etwas dezenter vorgehenden Kollegen vom Rainer Ihre Nummer und der Bilker musste ne klare Niederlage gegen die Barfrau hinnehmen. Sehr geil!



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Irgendwann machten wir uns dann mit unserer 30-köpfigen Feiergesellschaft durch das menschenleere Osnabrück auf zum Stadion, sah irgendwie alles sehr skurril aus, da echt keine Sau zu sehen war. Scheinbar wohnen in Osna nur 15000 Leute und die waren wohl alle schon im Stadion.
Dort angekommen enterten wir nach ein paar weiteren Bierchen den Ground und nahmen Teil am wohl geilsten Intro von Duisburger Fans seit langem. Plötzlich fackelte mitten in der Kurve ein sehr beachtlicher Haufen weißer Rauch, der Zaun war auf der vollen Breite besetzt und die 60 Kaputten die nicht oben draufhingen veranstalteten einen Pogo vom allerfeinsten. 5 Minuten später konnte man das Spielfeld und die entsetzten Blicke der Osnabrücker Fangemeinde dann endlich wieder sehen und das Spiel wurde mit leichter Verspätung angepfiffen.

Die Osnas gingen zwar in der neunten Min. in Führung, das tat der Stimmung bei den mitgereisten ca. 1500 Duisburgern aber keinen Abbruch. Nach einer halben Stunde wurde der extrem geile Support dann auch endlich mit dem Ausgleich durch Bugera belohnt, und der Block rastete aus. Wieder brannte ein Bengalo was aber wohl aufgrund der grade durchknallenden Duisburger Angst bekam und über den Zaun aufs Spielfeld sprang!

Der Knaller in der Halbzeit war der total besoffene Gladbacher, der, oben auf dem Zaun sitzend einen Osnabrückschal abfackelte. Das schien die Ordner aber komischerweise nicht zu stören und so legte er, nachdem er sein von irgendwelchen Duisburger Kutten angezündetes Galdbachtuch gelöscht hatte eine sehenswerte Bruchlandung aus drei Meter Höhe auf den schön sauberen Betonboden hin. Die Hose hat man noch dreißig Meter weit am Zaun reißen gehört!

Kurz vor Ende der Pause rief uns dann plötzlich Herr Bremse an, der uns fröhlich mitteilte, dass er grade vorm Stadion stehe aber aufgrund von ausverkauftem Haus nicht reinkäme. Mit Hilfe unseres Fanbeauftragten Lechti stand er dann tatsächlich um viertel nach Acht mit auf der Intensivstation im Krankenhaus gemessenen 2,3 Promille im Ground und befreite sich erstmal von den EKG-Dingern, die er noch zahlreich auf der Brust kleben hatte.

Nach dem wirklich sehenswerten Führungstreffer durch Keidel schossen die Osnabrücker dann leider 4 Min. später den Ausgleich zum 2:2 Endstand. Schade eigentlich, da die Mannschaft für ein Auswärtsspiel schönen Fußball gespielt hatte.

Leicht dezimiert trat unsere Reisegruppe dann den Rückweg zum Bahnhof an, wobei es immer wieder lustig anzusehende Rennereien zwischen uns und Mülheim/Düsseldorf gab. Die Sportskameraden in Grün waren so freundlich gewesen und hatten den Zug noch für uns angehalten, und nach zweimaligem Umsteigen und dem größten geistigen Dünnschißgelaber seit langem kamen wir dann irgendwann wieder in Duisburg an!

Fazit: Die heftig geilste Auswärtsfahrt seit langem, bei der wirklich alles gestimmt hat, mit der absolut unnatürlichsten Gesichtsfarbe die ich je gesehen habe! Danke Hugo!

Matte