02/03 FC St. Pauli – MSV Duisburg

Wo ist Helmut Schön?


Letztes Auswärtsspiel der Saison, was könnte dafür edler sein als wie St. Pauli? Nix, logischerweise. Also gings dieses Mal schon einen Tag vorher, am Samstag um neun Uhr morgens los. Der Großteil der Besatzung des Busses, dieses Mal der gepflegte Doppeldecker für 70 Personen, war zwar unwesentlich verkatert, aber Bier wirkt dagegen ja bekanntlich besser als jede Aspirin.

Die Fahrt verlief eigentlich wie immer, Uralt-MSV-Stimmungshitz aus dem Kasi, am Parkplatz mal n paar Schalker Kutten klar gemacht dass sie fett sind und eine Person deren Namen besser nicht genannt wird die nach drei Flaschen Saurem Apfel dann doch noch die Bustoilette so zugekotzt hat, das man eigentlich nur noch in Schutzkleidung hätte hineingehen können. Da tat der randvoll mit Kotze gefüllte Müllbeutel unten im Papierkorb noch sein übriges.

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Nachdem sich Busfahrer Michael (dem Carlo sein Bruder) in Hamburg ungefähr 43,7 mal verfahren hatte kamen wir doch irgendwann im extrem geilen Hotel Stern an. Zimmer bezogen, noch mal Kräuterkunde und ab auf die Reeperbahn. Ersma ne schöne Runde, in irgend so nem Laden noch Fußball gekuckt und dann weiter in die Kneipe ‚zur scharfen Ritze’, mit den wahrscheinlich derbsten Toiletten Hamburgs.
Die Warnung des Kellners, vom St.Pauli-Killer könnten nur eine Handvoll Leute maximal 3 (Wassergläser) trinken konnte unseren Gastfahrer Lukas absolut gar nicht schocken, weswegen er sich auch ersma vier hinter die Binde kippte.


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Nach erfolglosen Versuchen das System der Juke-Box zu verstehen, wobei der Prof. sich fast kaputtoxidierte, dutzendmal Kylie, begleitet von riesigen Jubelorgien, einer Flasche Saurem und diversen Bierchen und Whiskys dann mal wieder raus auf die Straße. Wieder angekommen an der Herbertsstraße und diversen Verhandlungen....... sind wir dann danach ersma noch schön mit alle Mann kacken gegangen, dass wir dabei auf’m Scheißhaus saßen mit der Happy-Weekend in der Hand brauch ich wohl nicht erwähnen.


Danach schön Boxen gekuckt (war aber meiner Meinung nach nicht blutig genug!), wat essen gegangen und noch mal zur Reeperbahn, wo der Abend dann wahrscheinlich auch irgendwie endete. Angeblich soll noch irgendwer mitten in der Nacht ‚Fuck the Blues’ schreiend n paar Mädels über’n Flur gejagt haben, ob das stimmt überlasse ich aber der Vorstellungskraft der Zuschauer.

Für die Hälfte von uns fing der Morgen damit an, dass uns um sieben Uhr die andere, komplett gestörte Hälfte der Fanatics mit Sturmklingeln auf’m Handy, lauter Musik im Hintergrund und schon nicht mehr so gut artikulierten Helmut-Schön-Gesängen weckte. Also ab unter die Dusche, gefrühstückt und unter Dauer-SMS-Feuer der Kaputten bei strömendem Regen auch ab zum Fischmarkt, wo die anderen aufgrund ihres Zustandes eigentlich gar nicht mehr hätten erklären müssen dass sie schon seit 5:30 am Bierstand stehen. Den Rückstand bezüglich der getrunkenen Bierchen konnten wir an diesem Tag übrigens auch nicht mehr aufholen.


Um elf Uhr wieder am Hotel, wie immer Kräuterkunde und die Taschen in den Bus gefeuert, dann noch mal schön in so’n paar einschlägige Läden, wo allerdings nur die Frühschicht am arbeiten war und relativ planlos noch mal durch die Stadt gewankt und den Phil eingesammelt bis wir dann wieder in irgend so ner kuriosen Kneipe gelandet sind. Nochma schön Pils vom Faß und uns über die Ankunft der Brigade aus Bilk gefreut, wobei der kleine Bilker ‚neue’ Geschichten von der Fahrt nach Osnabrück und den beiden Pennern, die auf’m Wochenendticket mitgefahren sind zum besten gab.
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Nach noch ein paar schönen Runden Astra gings dann irgendwann zum Stadion und nach nem Abstecher zum Bierstand in den Ground. Stimmung war super, weil die ganzen Fußballtouristen und Möchtergern-MSV-Fans der Meinung waren es wäre sinnvoller Pauli anzufeuern als mal die Fresse für Duisburg aufzubekommen! Nachdem es in der 13. Minute schon 3:0 für die Paulianer stand war allerdings auch bei uns genug und wir beschränkten uns auf Zaunsturm und Pöbeleien.
Die Leistung des MSV wie so oft in dieser Saison wieder unterirdisch, und nach dem Schlusspfiff (Endstand 4:0) noch endlose Diskussionen mit den Spielern, immerhin war die Hälfte der Mannschaft nach Forderungen unsererseits doch noch rausgekommen.

Nach dem Spiel gings dann durch ein absolut übertriebenes Polizeiaufgebot mit Wasserwerfern und ich glaube auch zwei oder drei Panzern zum Bus, und nachdem auch die letzten Biervorräte des Fahrers aufgebraucht waren kamen wir gegen 23 Uhr wieder in der geilsten Stadt der Welt an.

Fazit: Riesen Saison-Abschluß, unglaubliches Wochenende, an dem wie immer dieses Jahr eigentlich nur das Spiel für’n Arsch war.

Matte